Beschreibung
Ernst Jüngers Romane gelten als Meisterwerke der deutschen Literatur und sind zugleich Problembücher, haftet ihnen doch eine bedenkliche Ästhetisierung und Moralisierung des Soldatentums an. Ein Militärschriftsteller, Antidemokrat, als Wegbereiter des Faschismus verrufen, und zugleich Weltliterat. In den Gefechtspausen las Jünger Nietzsche und Schopenhauer. Später beeindruckten ihn die Dadaisten, er las Thomas Mann und Oswald Spengler, Baudelaire und Rimbaud, er stand sogar in Kontakt mit dem Anarchisten Erich Mühsam. Gleichzeitig schrieb er aber geschichtsverklärende Erzählungen. Heute würde man mit derart vorschnellen Urteilen wohl vorsichtiger sein, denn trotz aller Nähe zu Beginn war Jünger nie Nationalsozialist, er verachtete Antisemitismus, und nach 1933 ging er sogar auf deutliche Distanz zum Regime.